Orchideenwiesen in Käsberg


Eine Blume mit Ansprüchen

Meist stehen sie Ende Juni in voller Blüte: die prachtvollen Orchideenwiesen mit dem Gefleckten Knabenkraut in Eitorf-Käsberg.  Der NABU Rhein-Sieg besitzt hier eigene und gepachtete Wiesen, auf denen das Knabenkraut Dactylorhiza maculata prächtig gedeiht. Das Gefleckte Knabenkraut hat Ansprüche. Leicht feuchter und leicht saurer Boden sind die Voraussetzung für gutes Gedeihen. Besonders wichtig sind die Mähzeiten. Erst muss das Knabenkraut seine Samen ausgebildet haben, dann kann gemäht werden. Das ist erst im Juli oder August oder später sinnvoll

 

In der Nähe wachsen Pflanzen, die auch nur an solchen Standorten zu finden sind: Torfmoos, Schachtelhalme, Seggen, Binsen, Wollgras, Heidekraut und Glockenheide, Heidelbeeren, Wacholder, Birke, Weide, Erle, Esche ... Nur Eichen fühlen sich hier offensichtlich nicht wohl.

Die Wiese in voller Blüte. (Foto: Ulrich Kuczkowiak)
Die Wiese in voller Blüte. (Foto: Ulrich Kuczkowiak)

Eine Schönheit braucht Schutz

Auch im Fall des Knabenkautes ist der Mensch der größte Feind: Feuchtwiesen werden trocken gelegt oder, wenn sich deren Bewirtschaftung sich nicht mehr lohnt, brach fallen gelassen, sodass sie letztlich verbuschen. Auch durch Intensivierung und damit häufigeres Mähen haben die Orchideen keine Chance mehr. Der Nachbar unserer Wiesen liebt offensichtlich ebenfalls die orchideenfreie Zone.

 

Und noch was: Liebe Leute, grabt die Pflanzen nicht für Euren Garten aus, dort wachsen sie nicht! Sie brauchen bestimmte Pilze, die sich unter englischem Rasen nicht finden, sondern nur auf nassen Wiesen. Außerdem ist das Ausgraben streng verboten.

Blüte des Knabenkrauts. (Foto: Ulrich Kuczkowiak)
Blüte des Knabenkrauts. (Foto: Ulrich Kuczkowiak)

Tümpel für die Gelbbauchunken

Im Herbst 2014 wurden im staunassen Randbereich der Orchideenwiese Temporätgewässer angelegt. Die Kaulquappen von Grasfröschen konnten sich in den folgenden Jahren dort entwickeln. Wir hoffen nun, dass sich irgendwann auch Gelbbauchunken dorthin verlaufen und die Gewässer zum Laichen nutzen. Der Steinbruch von Eitorf-Stein, wo einige dieser Amphibien leben, ist jedenfalls nicht allzuweit entfernt...

(Foto: Ulrich Kuczkowiak)
(Foto: Ulrich Kuczkowiak)
Kaulquappen von Grasfröschen. (Foto: Roland Steinwarz)
Kaulquappen von Grasfröschen. (Foto: Roland Steinwarz)