Feuchtwiese in Much-Niederhof

Die Feuchtwiese in Much hat ein Größe von fast einem Hektar und zeichnet sich durch einen extrem feuchten Talbereich und einen feuchten bis trockenen Hangbereich aus. Die Wiese bildet sozusagen das Gegenstück zum Steinbruch Eulenberg: Sie ist nass, kühl und nährstoffreich.

Die Vielfalt an Blumen bietet Insekten Nahrung und Lebensraum. Am Rand schlängelt sich idyllisch der Wahnbach entlang, die steilen Uferwände bieten gute Brutmöglichkeiten für Eisvögel, die in den tieferen Bereichen des Bachs auch Fische finden. Schon mehrfach konnten wir den Schwarzstoch im Segelflug über der Wiese beobachten.

Foto: Roland Steinwarz
Foto: Roland Steinwarz

Die richtige Pflege macht es

Seit 2015 wird die Fläche wieder naturverträglich gepflegt, nachdem diese über Jahre ungenutzt brach lag. Bei unserem ersten Pflegeeinsatz bestand die Wiese fast nur aus Drüsigem Springkraut, einen Neophyt aus Asien. Darunter ein undurchdringliches Dickicht aus Hainsimse. Andere Pflanzen hatten keine Chance. Nach nur einem Jahr Mahd ist die Nasswiese wieder eine Mädesüß-Hochstaudenflur, durchsetzt mit Gilbweiderich, Blutweiderich, Wiesen-Bärenklau und anderen Blumen. Ein voller Erfolg! Dass die Wiese sich derart schnell verändert, hatten wir zunächst nicht gedacht. Zu aussichtslos schien der Kampf gegen den Neophyten. Doch es zeigte sich wieder einmal, dass sich die heimische Natur mit ein wenig Hilfe ihren Raum zurückerobert. Durch eine jährliche Mahd im Juli wird das Aussamen des Drüsigen Springkrautes verhindert, während die anderen Blumen in ihrer Entwicklung gefördert werden. Im nassen unteren Bereich der Wiese steht zurzeit noch viel Hainsimse, die dort kleineren Pflanzen das Leben schwer macht. Wir hoffen, sie mit der Zeit etwas zurückdrängen zu können. Vor der Verbrachung sollen hier auch Orchideen vorgekommen sein. Leider ließen sich diese bisher nicht blicken.

Erste Mahdt im August 2015: Die Fläche ist vollständig dominiert mit Drüsigem Springkraut. (Foto: Roland Steinwarz)
Erste Mahdt im August 2015: Die Fläche ist vollständig dominiert mit Drüsigem Springkraut. (Foto: Roland Steinwarz)
Die Wiese im Sommer 2016. Endlich können Mädesüß und Gilbweiderich wieder blühen. (Foto: Roland Steinwarz)
Die Wiese im Sommer 2016. Endlich können Mädesüß und Gilbweiderich wieder blühen. (Foto: Roland Steinwarz)

Mehr als nur Wiese

Am Rand der Wiese wurden einige verbuschte und verlandete Tümpel wieder freigelegt, repariert und entschlammt. So entstanden wieder ideale Amphibiengewässer.

 

An einer Ecke zum Dorfrand konnten wir einige Obstbäume aus dem Dickicht befreien.

 

Der obere Teil der Wiese grenzt an einen kleinen, zu unserer Fläche gehörenden Eichen-Hainbuchenwald, der untere und westliche Rand an einen Auwald mit Erlen und Bruchweiden. Im Osten schließt sich weiteres Grünland mit Pferdebeweidung an.

Die instandgesetzten Tümpel. Foto: Roland Steinwarz
Die instandgesetzten Tümpel. Foto: Roland Steinwarz

Die Wiese in voller Blüte. (Foto: Roland Steinwarz)
Die Wiese in voller Blüte. (Foto: Roland Steinwarz)
Der Wahnbach. (Foto: Ulrich Kuczkowiak)
Der Wahnbach. (Foto: Ulrich Kuczkowiak)
Ein Ochsenauge an Mädesüß. (Foto: Roland Steinwarz)
Ein Ochsenauge an Mädesüß. (Foto: Roland Steinwarz)
Häufiger Gast auf der Feuchtwiese: Der Schwarzstorch. (Foto: Roland Steinwarz)
Häufiger Gast auf der Feuchtwiese: Der Schwarzstorch. (Foto: Roland Steinwarz)