Studie: Mehr Mikroplastik in Ozeanen als bislang vermutet

Der NABU Rhein-Sieg hat eine Arbeitsgruppe zum Thema "Plastikmüll" gebildet. Die Treffen enthalten u.a. Aktivitäten gegen den Plastikmüll, z.B. das Müll sammeln am Rheinufer. Zusätzlich recherchiert die Arbeitsgruppe über aktuelle Studien, die sich mit dem Bereich des Plastikmülls beschäftigen. Bei Recherchen der Arbeitsgruppe fiel eine Studie besonders auf.

 

In dieser Studie über Plastik im Meer fanden Wissenschaftler heraus, dass mehr Mikroplastik in den Ozeanen vorhanden ist, als vermutet wird. Denn Plastikmüll ist ein großes Umweltproblem. Eine Studie zeigt nun, dass auch der Atlantik mit Millionen Tonnen Mikroplastik belastet ist. Seit Jahrzehnten gelangen kleinste Mikroplastik-Fragmente in die Weltmeere. Dabei schwimmen winzige Teile des Plastikmülls auf der Meeresoberfläche, der meiste Kunststoff sinkt jedoch in tiefere Regionen oder auf den Meeresboden.

 

Experten sprechen von Mikroplastik, wenn kleine Kunststoff-Fragmente wenige Mikrometer bis fünf Millimeter groß sind. Hier gibt es primäres Mikroplastik, dass durch Abnutzung größerer Kunststoffteile entsteht, z.B. durch Autoreifenabrieb. Oder es wird bereits für einen bestimmten Zweck mikroskopisch klein hergestellt (z.B. Zahnpasta oder Hautpeelings). Sekundäres Mikroplastik entsteht beim Zerfall größerer Kunststoff-Gegenstände wie Plastiktüten, PET-Flaschen oder Textilkunstfasern. Gelangt dieser Müll in die Flüsse, Seen und Ozeane, so zersetzt die UV-Strahlung, Salz und Wellengang den Kunststoff in immer kleinere Bestandteile.

 

Hier ein kleiner Auszug aus den Forschungsergebnissen:

 

Dass Mikroplastik unsere Weltmeere verschmutzt, ist bekannt. Nun haben Forscher erstmals gemessen, wieviel davon allein im Atlantik schwimmt - die Zahlen sind erschreckend hoch. Im Atlantik befinden sich einer neuen Studie zufolge Millionen Tonnen Mikroplastik. Allein in den oberen Wasserschichten der ersten 200 Meter seien es schätzungsweise zwölf bis 21 Millionen Tonnen des Abfalls. Zu dem Schluss kommen Messungen von Forschern des "National Oceanography Centre" (NOC) in Großbritannien, die in der Fachzeitschrift "Nature Communications" veröffentlicht wurde.

 

Bisher habe es wegen fehlender Messungen keine Möglichkeit gegeben, die geschätzte Menge von Kunststoff mit der tatsächlich im Wasser gefundenen abzugleichen, sagte Studienleiterin Katsiaryna Pabortsava. Unsere Forschung ist die erste, die dies über den gesamten Atlantik von Großbritannien bis zu den Falklandinseln durchgeführt hat.

 

Die NOC-Foscher berechneten dabei die Häufigkeit von drei verschiedenen Plastiksorten, die zusammen mehr als die Hälfte des weltweiten Kunststoffabfalls ausmachten (Polyethylen, Polypropylen und Polystyrol). Dafür nahmen sie an insgesamt zwölf Orten Proben aus drei unterschiedlichen Tiefen innerhalb der ersten 200 Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Sie fanden bis zu 7000 Mikroplastik-Partikel pro Kubikmeter Meerwasser. Diese hatten eine Größe von mindestens 0,0032 Zentimeter.

 

Die Wissenschaftler wollen mit ihren Erkenntnissen die Grundlage für eine bessere Bewertung der ökologischen Schäden durch Mikroplastik legen. Bislang fehlten solide Schätzungen zur Menge der Kunststoffe vor allem in abgelegenen Orten wie zum Beispiel mitten auf dem Ozean.

 

Das Ergebnis: In den oberen Wasserschichten des Atlantik fand das Forscherteam bis zu 7000 Mikroplastikpartikel pro Kubikmeter Meerwasser. Rechneten sie die Proben, die an insgesamt 12 Orten im Atlantik genommen wurden, hoch, so ergab dies näherungsweise eine Gesamtmenge von 12 bis 21 Millionen Tonnen Mikroplastik.

 

Weitere Informationen können unter dem Link: https://www.br.de/nachrichten/wissen/studie-mehr-mikroplastik-in-ozeanen-als-bislang-vermutet,S8C5Nwj nachgelesen werden.