Pflege der Braunkehlchenwiese in der Siegaue Müllekoven

Einsaatwiese
Einsaatwiese

Unter Leitung von Dr. Lopata fand im Frühjahr eine Beobachtung auf der Einsaatwiese in der Siegaue bei Müllekoven statt. Vogelarten wie Braunkehlchen, Schwarzkehlchen und der Fliegenschnäpper sind dort beheimatet.

Das Naturschutzgebiet Siegaue und Siegmündung liegt zwischen den Städten Bonn und Troisdorf. Die 564 ha große Fläche ist eine strukturreiche Flussauenlandschaft.

 

Die Einsaatwiese ist eine Fläche, auf der etwas angesäht wird. Die Saat erfolgt von Hand. Das Saatgut sollte mit einem „Saathelfer“ gestreckt werden. Das Saatbeet sollte sich nach dem Umbrechen oder Fräsen mindestens zwei Wochen gesetzt haben! Die beste Aussaatzeit ist in den Monaten März bis Ende Mai, wenn der Boden abgetrocknet ist und sich zu erwärmen beginnt. Nach der Ansaat sollte feuchte-kühle Witterung folgen.

 

Die Schwarzkehlchenfläche (SKF) und die Einsaatwiese wurden kürzlich gemäht und abgeräumt. Auf beiden Flächen blieben Inseln stehen. Für die SKF wäre es notwendig, die Inseln über Winter bestehen zu lassen, damit bei Frühjahrsankunft der Schwarzkehlchen genügend Struktur da ist. In den Vorjahren haben sich die Schwarzkehlchen bei der Brut an den Inseln orientiert.

Ab September sind keine Schwarzkehlchen mehr da, statt ihrer aber Braunkehlchen und Fliegenschnäpper. Alle nutzen die vom NABU aufgestellten Ansitze. in 2017 wurden Sitzwarten wie liegende Heuballen benutzt. Sitzwarten sollten grundsätzlich auf allen Grünflächen etabliert werden. Wie Ansitze auf der Fläche funktional sowohl für die Landwirte handhabbar, als auch für die natürlichen Nutzer sinnvoll verteilt werden, wäre mit den Landwirten zu koordinieren.

Zu den dort lebenden Vogelarten

Der Fliegenschnäpper gehört zu den kleinen Vögeln, die einen großen Kopf und große Augen haben. Ihr Schnabel zeigt kräftige Schnabelborsten. Die Beine sind kurz, die Füße klein, und die Flügel sind relativ lang und spitz.

 

Das Braunkehlchen ist braun, schwarz gemustert und der Bauch ist weißlich gefärbt. Kehle und Brust sind orangegelb gefärbt. Zum Singen und bei der Beutejagd sitzt das Braunkehlchen gern auf hohen Pfosten und Halmen. Sein Lebensraum ist in offenen, frischen bis feuchten Flächen mit nicht zu hoher Gehölz- und Heckendichte.

Das Schwarzkehlchen ist etwa zwölf Zentimeter lang und wiegt zehn bis dreizehn Gramm. Das Männchen hat einen schwarzen Kopf und einen weißen Halsring. Die Vorderseite ist orangerot gefärbt. Beim Weibchen ist alles etwas matter gefärbt. Es lebt auf offenen Flächen mit einzelnen Büschen, z.B. auf Hochmooren und Heiden.

 

Alle hier vorgestellten Vögel suchen Insekten in erster Linie auf dem Boden, verspeisen sie aber auf dem Ansitz.


Einsaatwiese mit Inselmahd
Einsaatwiese mit Inselmahd