Gehölze für Insekten

Sträucher und Bäume sind für Insekten genauso interessant wie Blumen, viele Insekten haben sich sogar auf das Leben am und vom Baum spezialisiert. Einige Beispiele: Die Blühte der Weiden beginnt bereits Ende Februar bis Anfang März und stellt die erste große Nektar- und Pollenquelle für Hummeln und Bienen dar. Ohne den Faulbaum gäbe es keine Zitronenfalter, denn ihre Raupen ernähren sich von dessen Blättern. An den Nadeln und Zweigen von Fichten und Tannen saugen Rindenläuse, deren Ausscheidungen, der Honigtau, von Ameisen und Bienen genutzt werden - letztere stellen daraus den beliebten Tannenhonig her.

Der Flurbereinigung in der Landwirtschaft sind viele Hecken zum Opfer gefallen, die mit ihrer Vielfalt an Strauch- und Baumarten wichtiger Lebensraum für Insekten, aber auch Vögeln und anderen Tieren waren. Viele Gärten sind strauch- und erst recht baumfrei, weil diese im Herbst "Dreck machen". An Straßen und in Parks setzt sich dieser Trend nicht selten fort.

Umso wichtiger ist es, dass Naturliebhaber gegensteuern, daher stellen wir Ihnen hier eine Auswahl interessanter Gehölze vor. Diese können einzeln, in Gruppen oder als Hecken gepflanzt werden. Damit sie für die Natur interessant werden, sollten sie nicht zu oft und stark geschnitten werden, damit die Sträucher und Bäume die Möglichkeit bekommen, zu blühen und Früchte zu bilden. Die Äste und Zweige vom Gehölzschnitt lassen sich ebenfalls nutzen: Aufgeschichtet zu einer Benjeshecke bieten sie vielen Tieren Lebensraum.

 

Als Wuchshöhe ist oft die maximal erreichbare Höhe angegeben, durch Schnitt lässt sich diese  natürlich begrenzen. Angabe der Höhe in Meter.


Obstgehölze

Apfelbaum mit Blüte und Apfel (Foto:Roland Steinwarz)
Apfelbaum mit Blüte und Apfel (Foto:Roland Steinwarz)

Obstgehölze bieten Blüten für Insekten und Früchte für Mensch, Vogel & Co. Alte Obstbäume bieten Höhlen und Totholz für dutzende Tierarten. In kleinen Gärten können sie als niedrige Spaliere, in größeren zu imposanten Bäumen wachsen. Als (Streu-)Obstwiese sind sie besonders interessant, dieser Lebensraum beherbergt über 3000 Tier- und Pflanzenarten. Am besten wählen Sie regionale Obstsorten, denn diese sind robust, vielseitig und kulturhistorisch interessant.  Im Rhein-Sieg-Kreis fragen Sie hierzu am bestern bei der Biologischen Station an, dort kann man Ihnen bei der richtigen Wahl helfen.

Deutscher Name Botanischer Name Blütenfarbe Blühzeit (Monat)
Wuchshöhe (m)
Apfel Malus domestica weiß 4-5 2-15
Birne Pyrus commnis weiß 4-5 2-20
Sauer-Kirsche Prunus cerasus weiß 4-5 2-10
Vogel-Kirsche Prunus avium weiß 4-5 10-30
Pflaume Prunus domestica weiß 4-6 2-10
Zwetschge Prunus domestica supsp. d. weiß 4-6 2-10
Quitte Cydonia oblonga weiß 5-6 2-8
Mispel Mespilus germanica weiß 5-6 2-5

Schwarzer Holunder

Sambucus nigra weiß 5-7 2-11

Roter Holunder

Sambucus racemosa gelblich 4-5 1-8
Rote Johannisbeere Ribes rubrum grün-gelb 4-5 0,8-1,8
Schwarze Johannisbeere Ribes nigrum grün-gelb 4-5 0,8-1,8
Himbeere Rubus idaeus weiß 5-8 0,5-2
Brombeere Rubus sectio Rubus weiß 5-8 0,5-3

Weiden

Kopfweiden (Foto: NABU Niederkassel)
Kopfweiden (Foto: NABU Niederkassel)

Vor allem Sal- und Bruchweiden blühen sehr früh und zählen damit zu den ersten Nektar- und Pollenlieferanten. Einige Arten wachsen strauchförmig, andere können große Bäume werden. Alle Arten sind äußerst rüchschnittverträglich und lassen sich gut durch Stecklinge vermehren. Eine bekannte Schnittform sind Kopfweiden, die biegsamen Zweige wurden zu Körben geflechtet. Alle Weiden mögen feuchten bis nassen Boden.

Deutscher Name Botanischer Name Blütenfarbe Blühzeit (Monat)
Wuchshöhe (m)
Bruchweide Salix fragilis gelb 3-4 8-25
Korbweide Salix viminalis grün-gelb 3-4 3-10
Lavendelweide Salix eleagnos grün 4-5 5-20
Ohrweide Salix aurita gelb 3-5 2-4
Purpurweide Salix purpurea grün-gelb 3-4 2-6
Salweide  Salix caprea gelb 3-4  3-15
Silberweide Salix alba gelb 4-5 8-25

Weitere Bäume und Sträucher

Deutscher Name Botanischer Name Blütenfarbe Blühzeit (Monat)
Wuchshöhe (m)

Berg-Ahorn

Acer pseudoplatanus grün-gelb 5 8-35
Spitz-Ahorn Acer platanoides grün-gelb 4-5 8-30
Feld-Ahorn Acer campestre grün-gelb 5-6 3-15
Sommer-Linde Tilia platyphyllos grün 6 10-40
Winter-Linde Tilia cordata weißlich-grün 6-7 10-40
Gewöhnliche Rosskastanie Aesculus hippocastanum weiß 4-6 10-30
Edel-/Esskastanie Castanea sativa grün-gelb 6-7 15-30
Holz-Apfel Malus sylvestris rosa-weiß 4-5 3-10
Eberesche/Vogelbeere Sorbus aucuparia weiß 5-6 10-25
Elsbeere Sorbus torminalis weiß 5-6 10-30
Faulbaum Rhamnus frangula grünlich-weiß 5-9 2-8
Weißdorn Crataegus spec. weiß 5-6 2-12
Schlehe/Schwarzdorn Prunus spinosa weiß 3-4 2-6
Purgier-Kreuzdorn Rhamnus carthartica weiß 5-6 2-6
Gewöhnlicher Liguster Ligustrum vulgare weiß 6-7 1-5
Roter Hartriegel Cornus sanguinea grünlich-gelb 5-6 3-5
Kornelkirsche Cornus mas gelb 2-4 1-8
Pfaffenhütchen/Spindelstrauch Euonymus europaeus grünlich-weiß 5-6 2-6
Wolliger Schneeball Virbumum lantana weiß 4-6 1-4
Gewöhnlicher Schneeball Virbumum opulus gelblich-weiß 5-8 1-6
Besenginster Cytisus scoparius gelb 5-6 1-3
Deutscher Ginster Genista germanica gelb 5-8 0,2-0,6
Färber-Ginster Genista tinctoria gelb 5-8 0,2-0,6
Behaarter Ginster Genista pilosa gelb 5-8 0,1-0,4
Stechpalme Ilex auifolium weiß 5-6 1-15
Hundsrose Rosa canina rosa 6 2-4
Besen-Heide Calluna vulgaris rosa-violett 8-10 0,3-1
Schnee-Heide Erika carnea weiß bis violett 3-4 0,1-0,3
Graue Heide/Glockenheide Erica cinerea rosa 6-8 0,2-0,6
         
Gemeine Hasel Corylus avellana grün-gelb 1-4 3-10

Die Gemeine Hasel, auch Haselnussstrauch, ist ein Kätzchenblüher und vor allem Windbestäuber, braucht also keine Insekten und produziert daher auch keinen Nektar. Doch weil er so früh im Jahr blüht, "klauen" sich besonders Bienen und Hummeln gern die Pollen. Dem Strauch bringt dies nichts, schadet aber auch nicht.

Blühender Besenginster und Weißdorn (Foto: Roland Steinwarz)
Blühender Besenginster und Weißdorn (Foto: Roland Steinwarz)
Pfaffenhütchen, Beeren (Foto: Roland Steinwarz)
Pfaffenhütchen, Beeren (Foto: Roland Steinwarz)
Blüten einer Vogel-Kirsche (Foto: Roland Steinwarz)
Blüten einer Vogel-Kirsche (Foto: Roland Steinwarz)


Kletterpflanzen

Deutscher Name Botanischer Name Blütenfarbe Blühzeit (Monat)
Wuchshöhe (m)
Gemeiner Efeu Hedera helix grün-gelb 9-11 0,1-30
Gewöhnliche Waldrebe Clematis vitalba grünlich-weiß 7-9 2-20
Wald-Geißblatt Lonicera periclymenum chremeweiß 5-6 1-20

Garten- und Ziergehölze

Kleiner Fuchs an Lavendel (Foto: Roland Steinwarz)
Kleiner Fuchs an Lavendel (Foto: Roland Steinwarz)

Dies sind nicht heimische Arten, die in Gärten angepflanzt werden und ökologisch unproblematisch sind. Auf sich ausbreitende, invative Arten sollte man unbedingt verzichten. Viele weitere Zierbäume und -sträucher  sind für Insekten uninteressant, wie Züchtungen ohne Pollen und Nektar (z.B. Forsytie) oder Sorten mit gefüllten Blüten. Zwar sollte man sich aus Naturschutzsicht auf die oben gelisteten, heimischen Arten beschränken, doch stellen manche Gartenpflanzen auch eine Bereicherung dar, nicht nur fürs Auge, sondern auch für Insekten und andere Tiere.

Deutscher Name Botanischer Name Blütenfarbe Blühzeit (Monat)
Wuchshöhe (m)
Echter Lavendel  Lavendula angustifolia  lila  6-8  0,3-1,5
Gemeiner Flieder  Syringa vulgaris  blau, violett  4-5  2-6
Schmetterlingsflieder  Buddleja davidii  rosa-violett  6-7  0,5-5
Rhododendren, Azalee Rhododendron spec. divers 3-8 0,5-5
Spiersträucher Spiraea spec. divers 4-8 0,5-3
Trompetenbaum Catalpa bignonioides weiß 6-7 2-18
Japanische Scheinquitte Chaenomeles japonica rot 4-5 0,5-2
Japanischer Schnurbaum Styphnolobium japonicum weiß 7-9 5-30
Manna-Esche Fraxinus ornus weiß 4-6 5-25

Sieben-Söhne-des-

Himmels-Strauch

Heptacodium miconioides weiß-purpur 7-9 3-7

Strauch-Eibisch/Hibiskus

Hibiscus syriacus weiß, rosa, lila 7-9 1-4

Gewöhnliche Stockrose

Alcea rosea divers 2-10 1-3