Am 13. April 2019 sollte zwischen 09:00 Uhr und 12:00 Uhr die Wanderung mit Herrn Macke und Frau Steppacher in den Schloßpark Brühl stattfinden. Themenschwerpunkte waren die Vögel (z.B. brütende Dohlen, Hohltauben, Halsbandsittiche u.a.) und Frühjahrsblüher (z.B. Lerchensporn, Gelbstern, Buschwindröschen u.a.). Später im Jahr findet man im Park auch seltene Libellen.
Der Lerchensporn ist ein Mohngewächs. Die Pflanze enthält eine Portion giftige Substanzen. Die bis zu 20 Blüten stehen in einer endständigen Traube, ihre Färbung reicht von einem trüben Rot, Violett bis hin zu Weiß. Die Blüten haben einen Sporn, woher sich der deutsche Name Lerchensporn ableitet. Der Stängel der Pflanze ist bis zu 30 cm lang, an ihm wachsen Blätter. Diese Blätter sind dreizählig, bläulich grün und weich. Die Bestäubung der Pflanze übernehmen Bienen oder auch Hummeln, die wegen ihres kurzen Rüssels seitlich in die Blüte ein Loch bohren, damit sie an den Nektar kommen. Die später wachsenden Samen wiederum werden von den Ameisen verbreitet.
Der Gelbstern wird aus sechs Blättern gebildet, die an der Außenseite etwas grünlich, schmal länglich sind. Am Stängelgrund wächst ein grundständiges Blatt, das gewöhnlich etwas länger als der Stängel ist. Die Frucht besteht aus einer dreifächerigen kantigen Kapsel. Man findet sie an Standorten wie Laubwälder an Ufern und Bachläufen, frischen Wiesen, Wegrändern, Parkanlagen. Blütezeit ist April bis Mai.
Das Buschwindröschen ist eine Frühjahrspflanze, die Waldspaziergänger jedes Jahr aufs Neue mit dichten weißen oder rosafarbenen Blütenteppichen erfreut. Im Frühling sieht man die Pflanze schnell austreiben aber im Frühsommer ist ihre Blütezeit schon wieder vorbei. Die winterharte Pflanze nutzt so die Zeit in der viel Licht durch die Bäume dringt ideal aus. Das Buschwindröschen ist in allen Teilen giftig. Blütezeit ist Februar bis Mai
Die Dohlen sind kontaktfreudige Vögel und treten meist in Gruppen oder mit Partnern auf. Sie sind die kleinsten Vertreter der Rabenvögel mit schwarzem Federkleid. Die Dohle ist dringend auf Nistplätze in unseren Wohngebieten angewiesen, denn deren Rückgang ist stark zu verzeichnen. Dohlen stehen in mehreren Bundesländern auf der Roten Liste für gefärdete Vogelarten.
Hohltauben sind eher scheue Vögel. Sie brüten verborgen in Wäldern und leben ein eher unspektakuläres Leben. Ihr Name weist auf den Brutplatz hin, denn die Art nistet in hohlen Bäumen, besonders gerne in alten Schwarzspechtlöchern sowie in parkartigen Landschaften, Ufergehölzen und Baumgruppen. Sie sucht die Nahrung auf offenen, extensiv genutzten Flächen im Kulturland. Das Gefieder ist blaugrau, ohne weiße Gefiederpartien an Bürzel oder Flügel. Die Halsseiten sind glänzend grün und die Brust blass orange. Die Flügel der Hohltaube sind breit schwarz gerandet. Die Augen sind schwarz. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung.
Halsbandsittiche tauchten zum ersten mal vor etwa 10 Jahren bei den Bewohnern des Pflegeheims Sankt Hedwig in Heidelberg auf. Die exotischen Papageienvögel sind irgendwo aus Käfigen entflohen und haben sich drastisch vermehrt. In der gesamten Rheinebene leben mittlerweile etliche Kolonien wilder Halsbandsittiche. Die hellgrünen bis gelblich gefiederten Papageien genießen nun das Leben in Freiheit. Der Halsbandsittich ist ein Kulturfolger und hält sich gerne in menschlichen Ansiedlungen auf, wo er hohe Bäume in Park- und Grünanlagen sowie auf Friedhöfen bevölkert. Es sind sehr gesellige Tiere, die sich zum Schlafen und Brüten in größeren Gemeinschaften aufhalten und beim Versammeln in den Abendstunden gut beobachtet werden können. Dann ist auch ihr lautstarkes Geschrei zu vernehmen. Die Lebenserwartung des Halsbandsittichs beträgt etwa zwanzig Jahre. Das Bundesamt für Naturschutz prüft zurzeit, ob der Halsbandsittich in der Schwarzen Liste aufgenommen werden sollte, denn sie verdrängen auch unsere heimischen Vögel. Aus Furcht vor erheblichen Schäden, planen Biologen, die Halsbandsittiche zu bejagen.
All diese Informationen und noch viel mehr, hätten Herr Macke und Frau Steppacher bei der Wanderung erzählt. Leider ist die Exkursion mangels Beteiligung ausgefallen. So konnte auch der Schloßpark in Brühl nicht besichtigt werden.