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Wiesenblumensiedlung: Paradies für Mensch und Natur

Der Bürgerverein Wiesenblumensiedlung e.V. in Sankt Augustin hat über viele Jahre auf einem ehemaligen Baugrundstück, dass man von der Stadt gepachtet hat, eine Grünfläche für die Anwohner geschaffen. Diese dient als Park, Treffpunkt, Spielplatz und für Feste. In diesem Frühjahr haben fleißige Mitglieder des Bürgervereins begonnen, auf verschiedenen Teilflächen des Geländes insgesamt über 100 m² Blumenwiesen anzulegen. Nach dem Entfernen der Grasschicht wurde der Boden umgegraben und eine Saatmischung aus regionaler Herkunft ausgesät. So soll neuer Lebensraum für Insekten und andere Tiere entstehen und zudem die Natur für die Kinder und anderen Anwohner erlebbar gemacht werden. Fachlich unterstützt werden die Mitglieder des Vereins dabei vom Arbeitskreis Insektenschutz des NABU Rhein-Sieg.

Eine der Saatflächen (Foto: Daria Mahieu)
Eine der Saatflächen (Foto: Daria Mahieu)
Eine weitere zuküftige Blühfläche (Foto: Daria Mahieu)
Eine weitere zuküftige Blühfläche (Foto: Daria Mahieu)

"Der Anfang ist gemacht", sagt Daria Mahieu, aktives Mitglied des Bürgervereins. "Es sind schon einige Leute, die richtig Feuer gefangen haben. Im Herbst werden an anderen Stellen noch Blumenzwiebeln für das Frühjahr gesetzt." Auch der NABU Rhein-Sieg freut sich auf die weitere Zusammenarbeit.

Dass das Gelände der Wiesenblumensiedlung ohnehin schon eine kleine Oase darstellt, zeigt ein beeindruckendes Naturschauspiel: An einigen Bereichen fliegen an den ersten warmen, sonnigen Tagen im März tausende Bienen in Bodennähe umher. Daria Mahieu konnte sie dabei filmen:

Video: © Daria Mahieu

Es handelt sich um die Gemeine Sandbiene (Andrena flavipes), deren Weibchen etwa 20 cm tiefe Löcher mit zwei bis drei Brutzellen graben. In die Brutzellen legen sie je ein Ei sowie einen Pollenvorrat für die Larve. Sie tun dies als Solitärbienen zwar jede für sich, doch schließen sie sich gern zu Kolonien zusammen, bei denen bis zu mehrere hundert Bienen ihre Nester nebeneinander anlegen. Zu fürchten braucht man sich jedoch auch bei solchen Massenansammlungen nicht. Sandbienen besitzen wie andere Solitärbienen kein Verteidigungsverhalten wie Staaten bildende Insekten (Honigbiene, Gemeine Wespe etc.) und sind daher absolut friedlich. Stören sollte man die Tiere dennoch nicht, denn sie stehen unter Schutz. Von den neu geschaffenen Blühflächen werden die Sandbienen sicherlich ebenso profitieren wie die anderen zahlreichen Bewohner der Wiesenblumensiedlung.

Weite Infos auf der Homepage des Bürgervereins Wiesenblumensiedlung e.V.: blog.wiesenblumensiedlung.de

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Gemeine Sandbiene (Foto: Roland Steinwarz)
Gemeine Sandbiene (Foto: Roland Steinwarz)