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Jahresabschlusswanderung im Siebengebirge

Am 28. Oktober wanderte eine Gruppe von 21 Leuten bei eisigem Wind durch ein Stückchen Siebengebirge zum Baum des Jahres, der Esskastanie. Es gibt ein NABU-Projekt der besonderen Art des Jahres 2010, das von Dr. Wolfgang Kemmer vom NABU Rhein-Sieg initiiert wurde. Vom Ende der Mittelstation der Drachenfelsbahn bis zum Dechen-Denkmal zieht sich ein Gebiet mit neu gepflanzten Esskastanien, die der Naturschutzbund (NABU) Rhein-Sieg gesetzt hat. Der Weg vom Eingangstor der Drachenburg, vorbei an dem alten Reiterhof zum Deschen-Denkmal wird von einer Allee der gleichen Baumart gesäumt, die schon sehr alt und urwüchsig ist. So wurden die jungen Esskastanien rechts und links davon neu gepflanzt. Gegen Wildverbiss sind die neuen Bäume geschützt, die schon recht stattlich sind. Gesponsert wurde das Projekt von der Kreissparkassenstiftung in Köln. Ziel der Anpflanzung war es, für die nächsten mindestens 150 Jahre die Esskastanie im Siebengebirge zu erhalten.

 

Die Esskastanien sind im Gegensatz zu anderen Bäumen sehr resistent gegen Trockenheit und Wärme. Sie sind vermutlich schon zur Römerzeit in die Gebiete nördlich der Alpen eingeführt worden und haben sich in den Weinbauregionen eingebürgert. Weinbau und Esskastanien ergänzen sich sehr gut. Die Bäume können bis zu 30 m hoch werden, die länglichen Blätter sind 10 - 30 cm lang, bis 8 cm breit und gezahnt. Esskastanien können ohne weiteres 500 Jahre alt werden.

 

Allerdings wird die Klimaveränderung im Siebengebirge auch den Baumbestand verändern, hier hat die Esskastanie eine große Überlegenschance. Im Gegensatz dazu wird die Fichte zukünftig verschwinden. Die im Siebengebirge weit verbreitete Esche kämpft mit einem Pilz, wird aber als Art überleben. Für das Siebengebirge typisch sind die Buchenwälder, sie werden in den nächsten Jahren weiterhin den Baumbestand prägen. Die Vegetationsphasen werden immer länger und die Sommer wärmer, was bedeutet, dass mehr Wasser verbraucht wird. Viele Bäume werden zukünftig nicht mehr genügend Wasser bekommen.

 

Herr Pape erwähnte noch die Streuobstwiesen, die im Siebengebirge vorzufinden sind. Diese Wiesen enthalten einen gemischten Obstbaumbestand und müssen gepflegt werden. Eine Gruppe von freiwilligen Helfern hat in diesem Jahr zahlreiche Streuobstwiesen kartiert und der Biologischen Station Rhein-Sieg in Eitorf zugearbeitet.

 

Die Wanderung haben einige Teilnehmer mit einem gemütlichen Beisammensein im Weinhaus Pieper beendet.