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Insekten-Exkursion zum Leyenweiher

Der braune, kupferfarbene Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida)  Bild: Dr. Hannes Petrischak, Leiter Naturschutz der Heinz Sielmann Stiftung
Der braune, kupferfarbene Dünen-Sandlaufkäfer (Cicindela hybrida) Bild: Dr. Hannes Petrischak, Leiter Naturschutz der Heinz Sielmann Stiftung

Am 23. Juni trafen sich 12 Erwachsene und 3 Kinder unter Leitung von Carl-Peter Blumenthal. Geplant war ein Spaziergang durch einen kleinen Bereich der Wahner Heide und vorbei am Leyenweiher. Carl-Peter erklärte zu Beginn, dass die Insekten das Hauptthema der Exkursion sein sollen, da der Rückgang der Insekten in der breiten Bevölkerung mittlerweile bekannt geworden sei. Jetzt müssten endlich Maßnahmen gegen das Insektensterben ergriffen werden. Jede Privatperson könne helfen, indem auf Insektizide im Garten verzichtet und insektenfreundliche Blumen und Wildstauden angepflanzt würden.

Die Insekten vermehren sich naturgemäß im Frühjahr und Sommer, da die Temperaturen sie zur Aktivität veranlassen, und Sie in dieser Zeit ein großes Nahrungsangebot finden. Bei kälterer Temperatur reduziert sich der Bestand der Insekten über die Wintermonate.

 In der Wahner Heide wies Carl-Peter auf die dort noch lebenden zwei Sandlaufkäferarten hin, Cicindela Hybrida, der Dünensandlaufkäfer und Cicindela Campestris, der wesentlich seltenere grüne Feldsandlaufkäfer. Durch ihre unterschiedliche Färbung sind sie für aufmerksame Naturbeobachter leicht zu unterscheiden.

Der Dünen-Sandlaufkäfer lebt vorwiegend auf dünn oder unbewachsenen Sandböden. Er ist kupferbraun, farbenreich, schillernd, kann fliegen und ist räuberisch veranlagt. In der Wahner Heide erreicht er eine Größe von 0,5 - 1,5 cm. Wie der grüne Feldsandlaufkäfer ist er bei warmer Witterung besonders aktiv und läuft schnell über den Sandboden, um seine Beute, Würmer, Raupen und andere Insekten zu erbeuten. In tropischen Gebieten gibt es Sandlaufkäfer, die bis zu 7 cm groß werden. Es gibt insgesamt ca. 1300 Sandlaufkäferarten weltweit.

Der grüne Feldsandlaufkäfer, der gleichfalls in der Wahner Heide vorkommt, der aber wesentlich seltener ist, besitzt gleichfalls große Facettenaugen, mit der die Beute erspäht wird. Wie der Name schon andeutet, hat er im Grünen seinen bevorzugten Lebensraum.

Sandlaufkäfer fallen auf, schon allein aufgrund Ihrer schillernden Farbe, sie sind jedoch sehr scheu und bei warmer Witterung relativ schwer zu beobachten, schließlich sind sie ja sehr flink und auch flugfähig. In der Regel wird eine Fluchtdistanz von etwa zwei bis drei Metern eingehalten. Auf unserem Spaziergang liess sich leider keiner blicken, es war Ihnen aber sicher auch nicht warm genug. Jedoch konnten den Anwesenden, besonders den Kindern, die leichter zu beobachtenden Mistkäfer exemplarisch gezeigt werden.

Die sehr nützlichen Mistkäfer, die die Exkremente der Pferde, Schafe, usw. im Boden vergraben und zur Aufzucht Ihrer Nachkommen verwenden, werden bis bis zu 2 cm lang. Schwarzglänzend und bläulich schillernd ist er hübsch anzusehen. Im Wald ist er meistens zu finden, wo Tiere ihren Kot hinterlassen haben. Im Frühling brummt er als Tiefflieger durch die Luft und im Sommer krabbelt er über den Waldboden und die Wege, immer auf der Suche nach Mist, daher auch der Name Mistkäfer.

Carl-Peter erwähnte noch den Stierkäfer. Bei ihm kann man Männchen und Weibchen sehr leicht unterscheiden.

Die Männchen tragen eine Art Geweih, genauer gesagt drei kleine hornartige Auswüchse an ihrem Halsschild.

Er kann Löcher bis zu 1,5 m in die Erde graben.

 Insgesamt gibt es 350.000 Arten von Käfern auf der Welt. Eine Vielfalt, die nur für Experten wie Entomologen (Insektenkundler), Koleopterologen (Käferkundler) unterscheidbar ist.

Wir gingen am Leyenweiher vorbei, der teilweise stark mit Seerosen bewachsen war. Ein idyllisches Bild zum Abschluss. Der Spazierweg endete am Waldfriedhof.

Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris)  Bild: Dr. Hannes Petrischak, Leiter Naturschutz der Heinz Sielmann Stiftung
Feld-Sandlaufkäfer (Cicindela campestris) Bild: Dr. Hannes Petrischak, Leiter Naturschutz der Heinz Sielmann Stiftung